Die Kläranlage in Pahres
Abwasserentsorgung
Aus dem Gemeinderat
In der ersten Sitzung des neuen Jahres ging es um die Zukunft der gemeindlichen Kläranlagen, die alle schon in die Jahre gekommen sind und entweder für viel Geld saniert werden müssen oder deren Zukunft komplett in Frage steht, weil die Genehmigungen in den nächsten Jahren auslaufen. Für jeden Gemeinderat eine unangenehme Problemstellung, da sie mit hohen Belastungen für die Bürgerrinnen und Bürger verbunden ist. Denn die Abwasserentsorgung muß für die Kommune kostendeckend sein.
Dementsprechend lange hat sich der Gemeinderat mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten beschäftigt. Was ist nötig? Was ist machbar? Welche Kosten kommen auf die Einwohner*innen zu? Nachdem ein Ingenieurbüro die verschiedenen Möglichkeiten durchsucht und berechnet hat stand eine Summe von ca. 8 Millionen Euro im Raum. Da auch nach eigenen Berechnungen des Wasserwirtschaftsamtes dies die wirtschaftlichste Lösung war wurde der Gemeinde eine Förderung in Höhe von ca. 1 Million Euro in Aussicht gestellt. Die restlichen 7 Millionen Euro müßten auf die Gewerbetreibenden und die knapp 1300 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde umgelegt werden. Wahrlich keine guten Aussichten.
Aber nicht nur wir, auch andere Gemeinden in der Region stehen vor den gleichen Problemen. So entstand die Idee, Nachbargemeinden anzusprechen und Berechnungen für ein gemeinsame Vorgehen zu berechnen. Baudenbach und Münchsteinach waren sofort dabei, auch Uehlfeld äußerte Interesse. Dachbach und Gerhardshofen wollen jedoch eigene Wege gehen, da sie noch mehr Zeit zur Verfügung haben.
Das Ingenieurbüro überarbeitete dementsprechend die Pläne, woraus sich ergab, daß durch eine gemeinsame Kläranlage massiv Kosten gespart werden können – am meisten in Gutenstetten. Statt der ursprünglich 7 Millionen Euro kämen so knapp 4,9 Millionen auf die Einwohner*innen zu. Und auch bei den jährlichen laufenden Kosten spare Gutenstetten gut 145000 Euro. Der einzige Pferdefuß: die Anlage müsse in Pahres entstehen, da alle anderen Standorte topografisch oder energetisch nicht machbar sind. Verständlich also, daß viele Pahreser Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinderatssitzung ihren Unmut über das Projekt äußerten. Doch auch für sie wird es nach dem Neubau der Anlage deutliche Verbesserungen geben. Da die bisherige Kläranlage ständige Geruchsbelästigungen mit sich bringt und die neue zum einen weiter vom Ort entfernt und mit neuester Technik ausgerüstet sein wird geht das Ingenieurbüro davon aus, daß sich die Geruchsbelästigung deutlich verringern wird. Und zum anderen kommen auch auf die Pahreser geringere Kosten durch den Neubau zu. Dieser Ansicht schloß sich auch der Gemeinderat an und stimmte einstimmig für weitere Planungen in diese Richtung.
Allerdings wurde auch bei diesem Thema wieder klar, daß wir in Gutenstetten ein Transparenzproblem haben. Statt als erste zum Beispiel in einer Bürgerversammlung über die Planungen unterrichtet zu werden erfuhren die Bürgerinnen und Bürger aus der Presse davon – als Baudenbach und Münchsteinach dem Vorhaben zugestimmt hatten.
Ursula Pfäfflin Nefian