Demokratie in Gefahr?
Selbst wenn es viele nicht wahrhaben wollen, wer BSW wählt unterstützt Putin.
Sahra Wagenknecht vertritt Positionen, die dem rechten Milieu nicht nur ähnlich sind. Verfassungsschützer warnen seit langem vor dem Verschwimmen der Grenzen zwischen Links- und Rechtsextremismus, da es bei genauer Betrachtung viele Gemeinsamkeiten zwischen der Wagenknecht-Partei und der AfD gibt. In beiden Lagern ist der Wunsch nach einem starken Staat, wie in Autokratien üblich, stark ausgeprägt. Auch die bedingungslose Unterstützung für den Machthaber im Kreml kann man als weitere Parallele der politischen Ränder werten. Hinzu kommt noch der Beifall, den die rote Sahra bei ihrer eigenen Sicht auf die politische Lage, bevorzugt in Talk-Shows, aus der rechten Ecke erhält.
Die Gewaltherrschaft von Stalin kommentierte sie mit dem Satz „Was immer man - berechtigt oder unberechtigt - gegen die Stalin-Zeit vorbringen mag, ihre Ergebnisse waren nicht Niedergang und Verwesung“, und betreibt mit Relativieren und Beschönigen schlimmster Verbrechen Geschichtsverfälschung und verhöhnt die ca. 20 Millionen Opfer des wohl dunkelsten Kapitels russischer Geschichte. Es erinnert mich an frühere Jahre, als Zeitzeugen der Nazi-Zeit im Bierdunst von Wirtshaus-Stammtischen mit eigenen Wahrheiten „Beim Hitler wor net Alles schlecht“ die Diskussionsrunden bereicherten.
2008 sprach sich Wagenknecht gegen ein Mahnmal für die Opfer des Stalinismus auf dem Berliner Soziallistenfriedhof in Friedrichsfelde mit der Begründung aus, es wurden auch Faschisten ermordet. Ganz im Sinne ihrer linken Doktrin gibt es demnach sowohl wertes als auch unwertes Leben. Die ehemalige DDR bezeichnete sie als „das friedfertigste und menschenfreundlichste Gemeinwesen, das sich die Deutschen in ihrem Gesamt ihrer Geschichte geschaffen haben“, und den Begriff Diktatur für dieses Staatsgebilde hielt sie für vollkommen unangemessen. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Wir sollten nicht glauben es gehe ihr um Frieden, nein, es geht der Anhängerin linker Despoten um die Zerstörung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Die Gefahr, dass wir unsere Demokratie an der Wahlurne beerdigen, ist durch die Ergebnisse der letzten Landtagswahlen jedenfalls nicht kleiner geworden.
Erwin Münch