Fahrraddemo in Bad Windsheim. Zu sehen: Annemarie Bruckert (Mikrofon) direkt hinter ihr im weißen Hemd steht Bad Windsheims Bürgermeister Jürgen Heckel und ganz rechts mit Rucksack und kurzer Hose Felix Gerstner.

Der neue Kreisvorstand ist schon mächtig aktiv

Im Juli 2024 wurde der Kreisvorstand der Grünen neu gewählt und viele neue, junge Grüne engagieren sich nun darin. Felix Gerstner und Andreas Hander berichten über ihre ersten Aktionen.

Fahrraddemo in Bad Windsheim

Anlässlich der Europäischen Mobili­täts­woche fand am 21. September 2024 die zweite Raddemo Bad Winds­heim statt. Wie in vielen anderen Städ­ten und Gemeinden ist die Stra­ßen­infrastruktur für die Bedürf­nisse von Autofahrer:innen ausgelegt. Fahr­radfahrer:innen fühlen sich auf dieser unsicher und sind es häufig auch. Das muss sich ändern. Wir Grünen waren bei der Veranstaltung der Gruppe „Rad Windsheim" und des Verkehrs­clubs Deutschland gut ver­treten. Bei der Demoroute durch die Stadt Bad Windsheim haben wir auf folgende Forderungen für einen besseren und sichereren Radverkehr aufmerksam gemacht:

  1. flächendeckendes Radwegenetz bis 2030
  2. sichere und gut sichtbare Radwege
  3. mehr Tempo 30 innerorts
  4. Umsetzung des Veloroutenkonzepts
  5. fahrradfreundliche Landesgartenschau

Erste Erfolge wurden bereits erzielt: Im Vorfeld der Demo hat die Stadt­verwaltung die Radweg­markie­rungen im gesamten Stadtgebiet erneuert.

Felix Gerstner, 27 Jahre, Testingenieur

Klimastreik in Würzburg

Am 20. September war es wieder so weit: Fridays for Future rief zum globalen Klimastreik auf. Das letzte Jahr war geprägt von der Klimakrise.

Der Sommer 2024 war weltweit der heißeste Sommer aller Zeiten, wäh­rend Süddeutschland und andere Teile Europas von Überschwemmun­gen heimgesucht wurden. Während­dessen hat die Bundesregierung das Klimaschutzgesetz aufgeweicht und rechte Kräfte und ihre konservativen Nachahmer greifen den Klimaschutz gezielt an und wollen das Verbren­neraus 2035 kippen. So kann es nicht weitergehen, sagten sich einige Kreis­grüne. Der Kampf gegen die Klima­krise und der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas gehören ganz oben auf die politische Agenda! Deshalb haben wir uns mit über 1000 anderen Menschen der Demonstration in Würzburg ange­schlossen.

Die Teilnahme am Klimastreik war ein tolles Erlebnis. Endlich gehört die Straße uns und die Autos müssen warten, bis der Demonstrationszug vorbei ist. Mit so vielen Menschen gemeinsam für eine Sache zu kämp­fen hat uns ein Gefühl der Verbundenheit, aber auch der Stärke und Entschlos­senheit gegeben. So kehrten wir mit viel Mut für unsere politische Arbeit, aber auch etwas heiserer Stimme in unseren vertrauten Heimatkreis zurück.

Felix Gerstner

Straßenraum gemeinsam nutzen

Im Juni kam es in Neustadt zu einem Un­fall, bei dem eine Autofahrerin ei­nen Rad­fahrer übersah. Solche Unfälle wie­derho­len sich regelmäßig, da die Straßen­infra­struktur oft auf Autos ausgerichtet ist.

Anlässlich der Euro­päischen Mobili­tätswoche fordert der Kreisverband der Grünen Neustadt­/Aisch-Bad Winds­heim die Kommunen des Land­kreises auf, die neuen Möglichkeiten des Straßenver­kehrs­gesetzes gezielt zu nutzen, um die Sicherheit von Rad­fahrer*innen und Fußgänger*innen zu verbessern. Der Vorstand des Kreis­ver­bands kritisiert, dass das Straßen­verkehrsrecht lange Zeit vor allem den fließenden Autoverkehr bevorzugt hat. Mit der 10. Änderung des Geset­zes stehen nun auch die Sicherheit anderer Verkehrs­teilnehmender, Um­weltschutz und Gesundheit im Fokus. Es ist jetzt einfacher, vermehrt Flächen für den Rad- und Fußverkehr zu schaf­fen. Des Weiteren sollte es – wie in der Gemeinde Gutenstetten schon prakti­ziert - wesentlich mehr Tem­po-30-Zo­nen, be­son­ders an Schul­wegen und Spielplätzen, geben, da dies den An­hal­teweg und die Unfall­gefahr deut­lich reduziert. Sollte es dennoch zu Kol­lisionen kommen, ver­ringert Tem­po 30 die Unfallschwere, wovon vor al­lem unge­schützte Ver­kehrsteil­neh­men­de profi­tieren. Die Grünen setzen sich zudem für eine „Vision Zero“ ein, also für das Ziel, die Zahl der Verkehrs­toten auf null zu sen­ken. Dafür sind Geschwin­digkeits­be­grenzungen, eine sichere Straßen­pla­nung und die konse­quente Ahndung von Verkehrs­verstößen erfor­derlich. Abschließend kann man gar nicht stark genug die Bedeutung eines respekt­vollen Mitei­nanders im Straßen­ver­kehr betonen, egal ob man zu Fuß, mit dem Rad, dem Roller oder dem Auto unterwegs ist. Nur so kann ein sicherer Straßenraum für alle geschaffen wer­den.

Andreas Hander