Agrarexperte Martin Häusling, MdEP, und Landratskandidat Uwe Kekeritz bei ihren Reden.
Rückblick Landwirtschaftsdiskussion mit Martin Häusling und Uwe Kekeritz
Landwirte und Grüne: "Ziemlich gute Partner" - dem Fazit der FLZ gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen. Unsere agrarpolitische Diskussion mit MdEP Martin Häusling und Landratskandidat Uwe Kekeritz war ein voller Erfolg und hat gezeigt, dass wir Grüne und die Landwirtinnen und Landwirte uns näher sind, als es oftmals den Anschein hat!
So etwa Uwe Kekeritz bei seiner Rede: Das Schild Regionaler geht es nicht! im Zuge der Bauernproteste sei für ihn erfreulich und ärgerlich zugleich gewesen. Erfreulich, weil es ein gemeinsames Ziel von Grünen und Landwirten widerspiegele, ärgerlich, weil man als Grüne Kreistagsfraktion schon vor 30 Jahren erfolglos mehr regionale Anschaffung durchsetzen wollte, beispielsweise beim Essen in Kindergärten. "Wir müssen unsere Landwirte schützen!", fordert Uwe als Teil seines Wahlprogramms und möchte als künftiger Landrat daher unter anderem seinen Einsatz gegen die für die heimische Landwirtschaft problematischen Freihandelsabkommen wie Mercosur fortsetzen.
Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament und selbst seit 1988 Bioland-zertifizierter Landwirt, knüpfte nahtlos an Uwes Feststellung an. "Das wahre Problem ist das Einkommen", weiß der Agrarexperte. Statt mit niedrigsten Preisen auf dem Weltmarkt mithalten zu müssen, müsse der heimische Markt gestärkt werden. Ein "anständiges Preissystem", bessere Organisationsmöglichkeiten für Landwirte, auch eine klare Kennzeichnungspflicht zu Herkunft und Haltung zählt Martin als Teil der Lösung auf. Die Macht liege hier vor allem beim Verbraucher: "Ernährt euch regional und biologisch!", so sein eindringlicher Appell. Umweltauflagen seien bei der Diskussion das falsche Feindbild: Der "Natur wieder mehr Raum zu geben" sei in Anbetracht des Artensterbens im Interesse aller.
In vielen dieser Punkte stimmen Landwirte und Grüne überein. Das wurde in den Wortbeiträgen von BBV-Obmann Jürgen Dierauff und vielen anderen anwesenden Landwirtinnen und Landwirten deutlich. Es hat uns sehr gefreut, diese wichtige, kontroverse, aber vor allem sachliche und faire Diskussion zu führen und wir bei bedanken uns bei allen Teilnehmenden und dem Orga-Team für die gelungene Veranstaltung!